Elfriede Lohse-Wächtler (1899-1940)
Elfriede Lohse-Wächtler (* 4. Dezember 1899 in Löbtau als Anna Frieda Wächtler; † 31. Juli 1940 in Pirna) war eine deutsche Malerin der Avantgarde. Sie wurde im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasie-Aktion in Pirna-Sonnenstein ermordet. "Ich bin blöde genug, trotz aller Erfahrungen immer noch zu glauben, dass es doch noch Menschen gibt."
4.12.1899
In Dresden geboren. Eltern aus bürgerlichem Milieu.
Schule in Dresden-Striesen; erste Figurenzeichnungen.
Studium an der königlichen Kunstgewerbeschule in Dresden in der Fachklasse für Mode und der Fachklasse für angewandte Grafik. Sie verlässt das Elternhaus und verdient ihren Lebensunterhalt durch kunstgewerbliche Arbeiten und Lithografien. Enge Kontakte zur Dresdner Sezession Gruppe 1919 und um Otto Dix und Konrad Felixmüller.
1921
Hochzeit mit dem Sänger und Maler Kurt Lohse. Sie fertigt vor allem bildhauerische und grafische Arbeiten an sowie Porträts.
Umzug nach Hamburg
Trennung des Paares
Erste Ausstellungen mit Aquarellen und Pastellen
Schwerer Nervenzusammenbruch wegen Arbeitsüberlastung und ehelichen Auseinandersetzungen sowie Symptomen von Verfolgungswahn. Einweisung in die Psychiatrie Hamburg-Friedrichsberg. Im Anschluss erfolgreiche Ausstellungen ihrer Werke, der in der Anstalt entstandenen „Friedrichberger-Köpfe". Nach ihrer vorübergehenden Genesung entstehen vor allem Selbstporträts und Werke mit Motiven aus dem Hamburger Arbeiter und Prostituiertenmilieu. Phase kreativen Schaffens. Sie führt jedoch ein sehr unstetes Leben, hat finanzielle Sorgen und weiterhin psychischeProbleme.
Rückkehr in das Elternhaus nach Dresden, wo alte Konflikte mit dem Vater wieder auflodern.
Einlieferung in die Psychiatrische Anstalt Arnsdorf, wo man ihr Schizophrenie diagnostiziert. Die letzten acht Lebensjahre verbringt sie mit Ausnahme von mehrwöchigen Urlauben bei den Eltern in der Anstalt.
1935
Scheidung von Kurt Lohse auf dessen Betreiben wegen „unheilbarer Geisteskrankheit"; sie wird unter Vormundschaft gestellt und das Privileg des freien Ausgangs wird ihr entzogen, da sie ihre Zustimmung zu einer Sterilisierung verweigert.
Zwangssterilisierung. Deportation in die Euthanasie-Anstalt Pirna-Sonnenstein
Im Rahmen der Aktion T4 vergast