ZWISCHEN HIMMEL UND ERDE
WÜSTENTAGEBUCH VON MARGRIT HUTER
EindrÜckliches WÜstenerleben
Kaum je habe ich in so kurzer Zeit etwas Ähnliches mit so einer Intensität erfahren, wie diese zehn Tage im marokkanischen Wüstenteil der Sahara. Was da um mich war, war ganz absolut und zutiefst elementar, ursprünglich, zeitlos und doch so uralt!
Gleich zu Beginn bei der Ankunft im Zeltcamp: diese Abenddämmerung mit einem umwerfenden Farben-Strahlenspiel.
Jeden Abend ersehne ich aufs Neue den Beginn der sanften Dämmerung. Da beginnen sich die Dünen mit einem wahren Farbenspektakel von Moment zu Moment zu verändern, Licht und Schatten im Farbenspiel miteinander.
Die Sonne ist fort und geht ihren unsichtbaren Weg unten herum, bis sie neu am nächsten Morgen wieder aufgeht.
Die Tuareg unsere Gastgeber
Offene Herzen und wache, gewachsene, helle Seelen strahlen mir entgegen. Worte können das gar nicht zum Ausdruck bringen.
Gerade unsere fehlende gemeinsame Sprache ermöglicht einen direkten, tiefen und liebevollen Kontakt: Ihre Augen sprechen alle Sprachen!
Jedes sich Näher kommen hat seine Zeit, jede wachsende Vertrautheit hat seine Zeit, jedes Lachen hat seine Zeit und beginnende Worte haben ihre Zeit.
Wir kommen uns näher in der Gemeinschaft und im Alltag: im Hier und Jetzt.
Würdevolle Menschen. Mit Respekt vor den harten Bedingungen der Natur verwöhnen und behüten sie uns unerfahrene Wüstengängerinnen und Wüstengänger.
Mein kreatives Gestalten
Eine Vielfalt von Herausforderungen!
Beschäftige ich mich mit den Linien der Dünen und Tamarisken?
Oder mit dem gleissenden Licht- und Schattenspiel und seinen vielen Nuancen?
Und was ist hier Farbe? Gibt es sie? Wann ist sie wie?
Dauernd ändert sich, was mein Auge zu sehen bekommen.
Da wollte ich mich reduzieren und stehe unerwartet vor so vielen Nuancen, Wechsel und Vielfalt!
So, dass ich wenig tue und oft nur schaue und staune.
Die entstandenen Arbeiten
Baumlebenskraft Wasser
War, ist, sein: Hoffnung
Bodenständiger Wüstenengel
Im Herzen und in der Seele
Aufgehoben in der Unendlichkeit
Eine unendliche, erhabene, göttliche, schöpferische Weite.
Unendlichkeit umgibt mich!
Kein Anfang und kein Ende
Ewigkeit
alle Ewigkeit ist in mir.
Stille, die zu reden beginnt,
Licht, das zaubert,
Wind, der flötet,
ich Mensch zwischen Himmel und Erde!
Ein Geschenk!
Klar, wahr, da!
Dankbar eine Stimme in mir,
um Frieden bittend für die ganze Welt,
klingt aus mir: „Schalom allechem“!
Du hast mich
den Himmel und die Erde berühren lassen
Mit meinen Augen
Meinem Herzen
All meinen Emotionen
Meinem ganzen Körper
Und mich hingeführt
Zum Himmel in mir
Meiner Seele!
MARGRIT MARTHA HUTER
Geboren 1960 in den Walliser Bergen.
Lebt und arbeitet in Zürich.
Margrit Huter
Probsteistr. 119 A
CH - 8051 Zürich ZH
SCHWEIZ
E-Mail: mhuter(at)bluewin.ch