LUDWIG GRUBER: KLANG AUS WEITER FERNE
ALTE SCHRIFTEN - NEU GELESEN
GRAFISCHE ARBEITEN - ZWISCHENRÄUME - SCHRIFTBILDER - ARBOLES - SCHÖPFUNGSTAGE (Holzschnitte 2012)
Vernissagenrede von Maria E. Wagner (pdf) - Einführung von Christian Poitsch (pdf)
11. Juli bis 20. September 2015
Klang aus weiter Ferne: Alte Schriften - Neu gelesen
Communität Koinonia im Kloster Germerode, 37290 Meißner-Germerode
Einladungskarte
Druckgrafische Techniken
- Gezeigt werden knapp 100 Arbeiten der beiden in Oberbayern lebenden Künstler Ludwig Gruber und Maria Wagner. Die großzügigen Räume der Kirche und des Klosters schaffen ideale Präsentationsmöglichkeiten für die Schriftbilder, die symbolischen Darstellungen zur Bibel, zur Schöpfung, zur kosmischen Ordnung und für die Verlebendigung verborgener Stein-Zeugen aus dem Umfeld des Klosters.
- In der romanischen Klosterkirche werden überraschend großformatige Schrift-Bilder zu den Anfängen des Alten und Neuen Testaments in den ursprünglichen Schriften, „Gebetsfahnen“ in Form von Schriftrollen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen sowie ein Friedensfries als Antwort auf das derzeitige weltweite Kriegsgeschehen zu sehen sein.
- Dazu kommen in der Säulenhalle neben der Klosterkirche acht Holzschnitte zur Schöpfungsgeschichte nach der Übersetzung von Martin Buber und Franz Rosenzweig.
- Das Obergeschoss des Refektoriums im gotischen Klosterbau ist angefüllt mit druckgrafischen Arbeiten in unterschiedlichen Techniken. Ganz neu ist eine Gemeinschaftsarbeit von Ludwig Gruber und Maria Wagner, ein nahezu schwebendes Mobile, die den Titel trägt „Die Geburt der Schrift“.
Siehe Foto rechts:
Oben: "Die Geburt der Schrift" 2015,
im Hintergrund: "Babylon, oder die Globalisierung" 2008 - Für das Forum im neuen Klostergebäude hat Ludwig Gruber eigens vier großformatige Fünf-Farben-Holzschnitte „ER ist mein Hirt“ angefertigt, die den gesamten Psalm 23 beinhalten. Sie dienen als Grundlage für ein Begegnungsprojekt mit Konfirmanden und jungen Erwachsenen.
- Die Krypta der Klosterkirche wird zum Ort einer Spurensuche mit ungewöhnlichen Mitteln. Maria Wagner trägt dort mit Taku-Hon-Arbeiten, einer alten chinesischen Drucktechnik, dazu bei, verborgene Zeugen aus Stein sichtbar zu machen. Christliche und jüdische Grabmäler, Säulenkapitelle und in Stein gehauene Symbole sind auf hauchdünnes Japanpapier abgedruckt und werden so zu einer Würdigung verflossener Jahrhunderte und für die Toten der Gemeinde.
Rundgang durch die Ausstellung
Die folgenden „Bilder einer Ausstellung“ wollen Sie zu einem kurzen Rundgang durch die umfangreiche Ausstellung einladen.
Sie wollen neugierig machen auf die mehr als einhundert Arbeiten mit druckgrafischen Techniken
der beiden aus Oberbayern kommenden Künstler Maria E. Wagner und Ludwig Gruber.
Maria E. Wagner bei Steinabreibungen an einem Epitaph:
Die altehrwürdigen Räume der Kirchen- und Klosteranlage Germerode in Nordhessen sind selber wie ein Widerhall aus fernen Zeiten. Sie schaffen so ideale Voraussetzungen für die Präsentation dieser Werke zur Bibel
und zu Texten und Schriften der monotheistischen Religionen.
Fangen wir in der Krypta an.
Hier hängen „Steinabreibungen“ örtlicher Steinzeugen nach der alten chinesischen Technik des Taku-Hon.
Hier ein Epitaph an der nördlichen Aussenwand der Klosterkirche:
Ein Grabmal aus dem jüdischen Friedhof in Abterode von 1750.
Beigesetzt wurde hier die Frau eines jüdischen Gemeindevorstehers:
Auf dünnes Japanpapier ist auch das Agnus-Dei-Relief aus der Klosterkirche Germerode gedruckt, das aus dem 13. Jahrhundert stammt:
Beim Hochsteigen der Treppe aus der Krypta in die Klosterkirche zieht es den Blick unwillkürlich
in das schwere romanische Deckengewölbe:
Ein 4,75 m langes Friedensfries „Ich träumte, der Krieg sei versunken im Meer“
versucht eine Antwort auf die derzeitige Weltlage:
Der klare romanische Kirchenraum ohne die derzeit hängenden Ausstellungsstücke:
In der Kirchenapsis und unter der Empore verweisen Schriftbahnen
sowohl auf die Anfänge jüdisch-christlichen Glaubens als auch auf Gebete und Lobpreisungen anderer Religionen:
„Interreligiöse Gebetsfahnen“ unter der Empore der Klosterkirche:
Zwei Schriftbahnen in Hebräisch und Griechisch beginnen mit „Im Anfang…“
und erinnern so an die ersten Verse des Alten und des Neuen Testaments:
Neben dem Taufstein steht „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde“:
In der Südapsis, dem Ort des Stundengebetes der Communität KOINONIA,
erinnert die Kreuzesinschrift des Pilatus in Hebräisch, Griechisch und Lateinisch an „Jesus von Nazaret, König der Juden“:
Die romanische Säulenhalle wird für die Ausstellung präpariert:
In der Säulenhalle werden romanische Kapitelle auf Japanpapier mit der Taku-Hon-Technik abgedruckt:
Die romanische Säulenhalle mit den dort hängenden Holzschnitten zur Schöpfungsgeschichte
nach Texten von Martin Buber und Franz Rosenzweig:
Der sechste Schöpfungstag, ein Detail aus der Säulenhalle:
Im wiederhergestellten Dachraum des romanischen Klosterbaus, dem größten Raum der Ausstellung:
Die Steinskulptur „Broken“ vor dem 24-teiligen Holzschnitt „Alles fließt“:
In der Raummitte schwebt die Installation „Die Geburt der Schrift“:
Die Berliner Schauspielerin Heidrun Kaletsch liest bei der Ausstellungseröffnung die jüdische Geschichte zur „Geburt der Schrift“:
Hebräische, arabische und griechische Buchstaben tanzen friedlich unter der – das Göttliche symbolisierenden – goldenen Scheibe:
Die Skulptur „Innen und aussen“ vor der Buchstaben-Installation
und den Buchstabenbahnen „Babylon – oder die Globalisierung 2008“:
Der Linolschnitt „Vier Wege zur Mitte“ inmitten tanzender Buchstaben:
Die Ausstellung wird noch bis 20. September 2015 gezeigt. Sie ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Am Samstag, 12.9.2015 findet um 18.00 Uhr in der Klosterkirche ein Konzert mit dem Flötisten Hans-Jürgen Hufeisen statt.
Erläuterungen zu den druckgrafischen Techniken.
Anlässlich der Ausstellung ist ein Katalog erschienen und im Refektorium anzusehen und zu erwerben.
Nach der Ausstellung ist er direkt zu erwerben bei
Maria Wagner und Ludwig Gruber, Starenweg 15, 85591 Vaterstetten, Tel. +49 (8106) 8617, eMail: mwagner.mail(at)web.de